Dieses Buch stellt eine Zusammenfassung der ärztlichen und wissenschaftlichen Arbeiten am lebendigen Organismus der vergangenen zwanzig Jahre dar. Das zentrale Phänomen der Sexualität, der Orgasmus, berührt Fragestellungen aus den Gebieten der Psychologie, Physiologie, Biologie und Soziologie. Die Einheitlichkeit des Lebendigen soll vor engem, trennendem Spezialistentum bewahren. Im Jahre 1922 wurde die "orgastische Potenz" als Kernstück der Sexualökonomie entdeckt, 1935 folgte der Orgasmusreflex und 1939 die Orgonstrahlung. Die Sexualökonomie bezeichnet die Erforschung der biopsychischen Energie.
In nur wenigen Sätzen kann die Theorie der sexualökonomischen Lebensforschung erklärt werden:
Die seelische Gesundheit hängt direkt vom "Ausmaß der Hingabe- und Erlebnisfähigkeit am Höhepunkt der sexuellen Erregung im natürlichen Geschlechtsakt", kurz von der orgastischen Potenz, ab. Störungen dieser natürlichen Liebesfähigkeit bewirken daher seelische Erkrankungen. Seit Jahrtausenden werden die Menschen durch die gesellschaftliche Sexualunordnung unterworfen und zu unselbstständigen, unglücklichen Menschen erzogen. Der menschliche Charakter panzert sich gleichermaßen gegen die innere Natur und die äußeren, gesellschaftlichen Probleme. In der charakteranalytischen Vegetotherapie wird versucht, die biopsychische Beweglichkeit wiederherzustellen, indem die charakterlichen und muskulären Erstarrungen aufgelöst werden.